Liebe, Hass und Intrigen in der griechischen Götterwelt
Die Sonderausstellung "Die Unsterblichen - Götter Griechenlands" zeigt unter anderem diese Tontafel mit Hermes, Aphrodite und Eros. Es handelt sich dabei um eine Weihgabe aus der Zeit um 460 v. Chr. |
Στους Θεούς του Ολύμπου και στους άλλους Θεούς της ελληνικής αρχαιότητας, στις σχέσεις μεταξύ τους, αλλά και με τους ανθρώπους, στη ...
φύση, στη θρησκεία, στην πολιτική κ.λ.π., αναφέρεται η έκθεση, με τίτλο «Οι αθάνατοι Θεοί της Ελλάδας», (Die Unsterblichen Götter Griechenlands), που εγκαινιάστηκε χθες στο Μουσείο Αγγείων και στη Γλυπτοθήκη του Μονάχου.
Η έκθεση περιλαμβάνει θέματα από τη Θεογονία, τη λατρεία, τη δημιουργία ιερών χώρων προσευχής και θυσιών, το θάνατο και την αθανασία, μέχρι και την τελική παρακμή της πολυθεΐας.
Η επίσημη έναρξη των εγκαινίων έγινε στην μεγάλη Βασιλική Πλατεία, όπου είναι κτισμένα τα δύο αυτά μουσεία με την υπέροχη ελληνική κλασσική αρχιτεκτονική τους.
Στα σκαλοπάτια του Μουσείου Αγγείων έχει τοποθετηθεί ένα πελώριο άγαλμα της Θεάς Αθηνάς, με τα διαπεραστικά της μάτια και το δόρυ στο χέρι να δεσπόζει της πλατείας.
Στο σκεπτικό τη έκθεσης αναφέρθηκε ο διευθυντής των μουσείων, Φλόριαν Κνάους, ο οποίος διηγήθηκε χαριτωμένα στιγμιότυπα της ζωής μερικών Θεών της ελληνικής αρχαιότητας.
Ακολούθησε σύντομη ομιλία του Βαυαρού Υπουργού Επιστημών, Έρευνας και Τέχνης, Dr. Wolfang Heubisch, ο οποίος απευθύνθηκε ιδιαίτερα στον παριστάμενο πρωτοπρεσβύτερο π. Απόστολο Μαλαμούση, ζητώντας του να μεταφέρει στους Έλληνες της Ελλάδας «την αμέριστη φιλία, εκτίμηση και αγάπη ημών των Βαυαρών προς αυτούς», αποσπώντας το θερμό χειροκρότημα του πολυπληθούς ακροατηρίου.
«Με τη σημερινή μεγαλοπρεπή έκθεση τιμούμε τον Ελληνικό πολιτισμό, τον θεωρούμε ότι είναι αιώνιος και ότι είναι η πνευματική βάση του πολιτισμού μας», είπε-μεταξύ άλλων-ο φιλέλληνας υπουργός.
Με την ευκαιρία των εγκαινίων της έκθεσης κυκλοφόρησε και ένας πολυτελής τόμος, εξακοσίων σελίδων, με πολυάριθμες μονογραφίες διεθνώς ανεγνωρισμένων συγγραφέων και πληθώρα φωτογραφιών των βασικών εκθεμάτων του Μουσείου Αγγείων και της Γλυπτοθήκης του Μονάχου, όπως και Μουσείων άλλων γερμανικών πόλεων (της Βόννης, της Βρέμης, του Μπόχουμ, του Γκέττινγκεν, του Αννοβέρου, του Μίνστερ και του Βίστσμπουργκ).
Από Ξυπνήστε ρε!
Liebe, Betrug und Mord: Die Geschichten über die griechische Götterwelt toppen so manche moderne Boulevardgeschichte. Eine große Schau in München will die Antike zu neuem Leben erwecken. Von Barbara Reitter-Welter
Thales von Milet hatte wahrlich Recht. "Alles ist voll von Göttern", soll der als Mathematiker bekannte Philosoph geklagt haben. Über 300 waren den alten Griechen bekannt, dabei gab es weit mehr.
In der Münchner Antikensammlung und Glyptothek begegnen einem nun im ambitionierten Ausstellungsprojekt "Die Unsterblichen – Götter Griechenlands" nur die wichtigsten: die zwölf Olympier, dazu ihre illegitimen Kinder, die Halbgötter, aber auch Giganten und Heroen, Nymphen und Naturdämonen. Verwirrend genug, denn jeder trat in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf und war für mehrere Bereiche zuständig.
"Die griechische Götterwelt war eine riesige Patchwork-Familie mit Hierarchien. Alle ordneten sich dem Chef Zeus unter, arbeiteten ihm zu und hatten bestimmte Aufgaben zu erfüllen", sagt der neue Direktor der beiden Häuser am Königsplatz, Florian S. Knauß.
Längst sind die Mythen, die sich um Zeus und seine göttliche Entourage ranken, zum zentralen Bildungsgut der abendländischen Kultur geworden. Dabei ist all unser Wissen über Leben, Lust und Leid der Götter, ihre ungewöhnlichen Abenteuer und Heldentaten nur durch die Schriften Homers und Hesiods überliefert.
Diese markieren denn auch mit Porträtbüsten den Beginn der Doppelschau, deren Besuch man in der Antikensammlung beginnen sollte.
Struktur ins Chaos bringen
Wegen der Fülle von 500 Exponaten liegt der Ausstellung eine klare Struktur zugrunde, die den riesigen Themenkomplex in übersichtliche Kapitel gliedert.
"Unsere Zielgruppe ist nicht das Bildungsbürgertum – wir setzen nichts voraus, sondern wollen die Götter sozusagen ab ovo vorstellen", so der kuratierende Direktor. Dazu dienen jeweils fundierte Infotafeln, welche den Hintergrund zu den Abbildungen auf Vasen und Schalen, zu den Kleinfiguren und überlebensgroßen Skulpturen, zu Schmuckstücken, Münzen und Alltagsgegenständen geben.
Verglichen mit unserer monotheistischen Religion mit dem moralisch hochstehenden, allwissenden und allmächtigen Gott, ging es bei den Griechen recht menschlich zu. Kein Wunder, gab es doch keine schriftliche Festlegung von Glaubensgesetzen wie im Christentum.
Auch hatten sie ihre Götter nach eigenen Vorbildern geschaffen. Mit einem Unterschied: Sie waren unsterblich und alterten nicht. Bis auf den hinkenden Hephaistos besaßen sie ein ideales Aussehen mit klassischen Gesichtszügen und übermenschlicher Körpergröße – so soll Gott Ares laut Homer mit seinen zwei Metern jeden Sterblichen überragt haben.
Gewaltige Kräfte kamen hinzu. So half Artemis ihrem Zwillingsbruder Apoll schon bei der Geburt. Hermes wiederum tötete als Baby eine Schildkröte und baute mit ihrem Panzer den Klangkörper der ersten Lyra.
Verwegener als jede Boulevardgeschichte
Moralisch jedoch waren sie alles andere als Vorbilder für das Volk: Sie lügen, stehlen und streiten, sie betrügen und intrigieren, sie verfolgen sich mit Eifersucht und Hass – und sie verstricken sich ständig in aufregende Liebeshändel.
"Für uns erscheinen die griechischen Götter befremdlich, weil sie moralisch fragwürdig handeln, ja eine frivole Amoralität leben", konstatiert Knauß. Deshalb gab es auch unter strengeren Griechen wie Platon durchaus Kritik am olympischen Lotterleben.
Allen voran Göttervater Zeus, den man auf verschiedensten Objekten sehen kann. Meist wird er als bärtiger, milder Herrscher auf dem Thron dargestellt, aber auch mit Adler und Zepter oder als strafender Blitzeschleuderer.
Er besaß die stärkste Manneskraft von allen – und eroberte trotz Heras Eifersucht immer wieder neue Geliebte. Listenreich erschien er in unterschiedlicher Gestalt: Leda nähert er sich als Schwan, Europa trägt er als Stier davon, und zu Alkmene ging er in Gestalt ihres Gatten.
Symbole, die die Zeit überdauerten
Zwar sind uns die wichtigsten griechischen Götter vertraut – doch wie differenziert ihre Welt war, erfährt man erst in der Ausstellung.
Wir kennen viele ihre Symbole: den von einer Schlage umwundenen Äskulapstab, den jede Apotheke in ihrer Leuchtreklame verwendet, den Flügelhut des Götterboten Hermes, der seinen Namen einem modernen Zustellerdienst leihen musste oder die Bio-Marke Demeter, benannt nach der Göttin des Getreides.
Wir verbinden den Dreizack mit Poseidon als Gott der Meere, den Schmiedehammer mit Hephaistos und assoziieren ewige Schönheit und Verführungskunst mit Liebesgöttin Aphrodite, der Schaumgeborenen. Sie war übrigens die einzige Frau, die nackt dargestellt werden durfte – alle anderen Göttinnen wurden in weite Gewänder gehüllt.
"Eigentlich ist alles viel komplizierter, denn jeder Gott hatte unterschiedliche Funktionen für verschiedene Zielgruppen – doch alle waren omnipräsent im täglichen Leben". Während der Christengott von Anfang an der gleiche war, veränderten sich die griechischen Götter.
Götter mit vielen Gesichtern
Dionyos zum Beispiel war nicht nur der Gott des Weines und ekstatischer Lebensfreude, sondern auch der Vater des antiken Theaters. Hermes fungierte nicht nur als Götterbote, sondern beschützte Athleten wie Diebe und den Handel, Athene kümmerte sich um die Sicherheit der Stadt und brachte den Menschen den Olivenbaum, Artemis galt als Ratgeberin junger Mädchen und Geburtshelferin.
Interessant ist die unorthodoxe Offenheit der Menschen im antiken Griechenland vor 2500 Jahren, die sich letztlich die Götter schufen, die sie für ihr jeweiliges Problem brauchten.
"Nichts war unveränderlich, starr oder statisch, man war offen für andere Kulturen und deren Gottheiten, die man als Manifestationen der eigenen ansah und in den griechischen Pantheon aufnahm", so Kurator Knauß. Deshalb existierten Hunderte von Naturdämonen und Nymphen, Fluss-, Wald- und Meeresgöttern, die für Wind und Wetter zuständig waren. Doch selbst Gottheiten aus anderen Kulturen wurden einverleibt, darunter Isis und Osiris aus Ägypten.
Auch Halbgötter wie Herakles, der klassische Aufsteiger vom Helden zum Gott, ja selbst Sterbliche avancierten: Durch besondere Leistungen konnte man als Gott verehrt werden. Der erste war der spartanische Feldherr Lysander; ihm folgte Alexander der Große, dem man in der Antikensammlung in Gottgestalt begegnen kann. Vor allem hellenistische Herrscher beanspruchten göttliche Ehren und wurden nach ihrem Tod verehrt; in Rom ließen sich Cäsaren bereits zu Lebzeiten als Gott verehren.
Viele Anschauungsstücke
Um den Besuchern zumindest optisch eine Vorstellung von der Art der Götterverehrung zu geben, ist das Heiligtum von Delphi als Modell im Maßstab 1:100 nachgebaut. Dort wurde öffentlich im Freien gebetet: nicht leise und nach innen gekehrt wie im Christentum, sondern laut, mit pathetisch gen Himmel gestreckten Armen.
Was gespendet wurde, findet sich in mehreren Vitrinen – darunter Votivgaben, bronzene oder steinerne Körperteile wie Hände, ein Auge oder Füße, wie man sie in Blech getrieben auch in bayerischen Wallfahrtskirchen sieht.
Wer sich kein Rind leisten konnte, stellte ein Substitut in Form einer Ton-Statuette auf. Vergängliche Opfergaben wie Tiere und Naturalien lassen sich auf den ungemein detaillierten bildlichen Darstellungen auf Gefäßen erkennen.
Wer reich war ließ eine große Weihestatue anfertigen, die ihren Platz im Heiligtum fand. Siegreiche Krieger opferten erbeutete Helme und Waffen.
Hier schließt sich der Bogen von der Antike zur Gegenwart, denn vom Opfer ging es zu mehrtägigen Festspielen – und endete mit den Olympischen Spielen, die in Delphi und Olympia begannen.
"Die Unsterblichen – Götter Griechenlands", Antikensammlung und Glyptothek, bis 7.Juli 2013